Sonntag, 22. September 2013

Komm mit mir zum Markt!



Für heute steht einkaufen auf dem Programm. Doch das geht nicht so schön einfach wie in Deutschland. Rein in den Supermart, alles in den Korb, bezahlen, fertig. Nein, nein, nein, in Kamerun muss man es vorher mit übervollen Taxis, feilschenden Marktfrauen und aufdringlichen Straßenverkäufern aufnehmen.

Doch sieh selbst. Ich nehme dich mit!


Wir stellen uns an die Straße und halten ein Taxi an. Durch Fenster rufen wir dem Fahrer zu: "Comercial Avenue, we go 1-200" (Soll heißen, wir wollen pro Person 200 zentralafrikanische Franc bezahlen) Der Fahrer ist einverstanden, was er uns dadurch zu verstehen gibt, dass er nicht reagiert, aber auch nicht losfährt. Wir steigen ein und ab geht die Fahrt durch die Straßen von Bamenda-City!





 Erste Erledigung: Geld abheben. Wieviel brauche ich denn? 50.000 cfra sollten für die nächsten Wochen reichen. Also 75€.






Und da sind wir: Der Bamenda City Main Market!



Hinter diesem Tor verbirgt sich ein Labyrinth aus Gassen voller Stände und Lädchen, da kann man sich schnell mal verlaufen. Wir brauchen diverse Gemüse, eine neue Pfanne und Salz.

Unser Großer geht vorraus.

Egal, was man braucht, wenn man nur lange genug sucht, wird man es finden. Vom Autoreifen über Maracuja und Stoffen in allen Farben bis zur Kaffekanne gibt es hier alles.
Wer braucht schon einen Supermarkt, wenn man sein Küchenpapier auch auf der Straße kaufen kann?







Von dem Getummel ermüdet, hatte dieses Kind wohl keine Lust mehr.
„I be sche dong for here.“ – „Ich setzt mich jetzt hier hin.“






Leider haben nicht alle Kinder so viel Freiheit in ihren Entscheidungen. Viele Kinder, wie dieses Mädchen, laufen den ganzen Tag über den Markt und verkaufen irgendwas. Einige unterstützen ihre Eltern, andere verdienen sich so ihre eigenen Schulgebühren.
Was das Mädchen verkauft ist ein echter Leckerbissen. Man nennt das hier Fishpie. Der Teig wird in viiieel Fett frittiert und mit einer Fischpaste gefüllt. Das ganze Vergnügen gibt´s schon für 100cfra=15cent.










Auch sehr lecker: Geröstete Plantains.
Plantains sind so etwas ähnliches wie Bananen, nur etwas fester. Man kann sie frittieren, kochen, roh essen oder eben überm Feuer rösten.
Elegant serviert in altem Zeitungspapier ist auch hier der Preis 15cent.





Doch während wir so über den Markt laufen, entdecken wir immer wieder Dinge, die uns komplett unbekannt sind. Was dieser Junge zum Beispiel verkauft…Ich habe keine Ahnung. :D



Typisch ist, wie er die Ware auf dem Kopf balanciert. Die Kameruner tragen fast alles auf dem Kopf. Essen, Holz, sogar meterlange Eisenstangen. Wir haben es schon einmal versucht, aber kläglich versagt. Balancieren in dieser Perfektion braucht eben lebenslange Übung. Jedes Mal, wenn wir uns schwere Wasserkanister auf den Kopf stellen und so transportieren wollen, drehen sich alle Menschen nach uns um und lachen: „Whiteman is trying to carry something on his haed!“


Genau so typisch für Kamerun wie seine Sachen auf dem Kopf zu tragen ist es sich die Kinder auf den Rücken zu schnallen. Die kleinen Fratze hängen dann da und können grade noch ihren Kopf drehen, rausfallen unmöglich. Manchmal sieht man kleine Mädchen, vielleicht 8 Jahre alt, die ihre kleinen Geschwister auf dem Rücken tragen. Das möchte ich auch noch lernen! Es ist gar nicht schwer: Man beugt sich vor, legt sich das Kind auf den Rücken, bindet ein Tuch/Handtuch drum und knotet es gut fest.







Ich denke wir haben alles. Lass uns zurück nach Hause fahren!

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