Am Freitagmorgen steigen Caro, Niklas, Nora und ich
erwartungsvoll in den Kleinbus ein, der uns heute nach Bamenda bringen wird.
Wir fahren mit 7 Stunden Verspätung los, weil erst der Fahrer später kam und
wir noch auf einen Fahrgast warten mussten. Aber wir konnten in der Pension
warten. „Black man time“, nennt unsere Mentorin Christy das. In den 6 Stunden
Autofahrt durchqueren wir fast die komplette Vielfalt der kamerunischen
Landschaft. Wir fahren durch tropischen Regenwald, durch Bananenplantagen,
Ananasfelder, Berge und hin und wieder einen kleinen Ort. Wenn wir in diesen
Orten langsamer werden, umringen sofort mehrere Straßenverkäufer unseren Wagen
und strecken und Toastbrot, Orangen oder Zahnbürsten durch´s Fenster rein. In
einer Kurve steht eine Frau und hält ein gegrilltes Nagetier in die Höhe. „Bushmeat“, erklärt Christy uns,
„very delicious.“ In der anderen Hand hält die Frau eine geröstete Ratte. Wir
sind uns alle einig, dass wir zwar die kulinarische Welt Kameruns entdecken,
aber nicht so weit gehen wollen.
Gegen Abend kommen wir in Bamenda an. Es ist schon dunkel und Christy wurde
schon nervös. „Nachts sollte man in Kamerun nicht mehr auf der Straße unterwegs
sein. Das ist gefährlich!“ Wir verstehen auch schnell wieso: Sicherheitsgurte
haben nur die aller wenigsten Autos, die Straßen haben Schlaglöcher, in die man
teilweise einen Kochtopf stellen könnte. Wenn sie denn überhaupt asphaltiert
sind. Verkehrsregeln existieren zwar, aber niemand hält sich dran. So sind wir
heilfroh, als wir endlich erschöpft von den vielen Eindrücken in unserer
eigenen Wohnung ankommen.