Samstag, 24. August 2013

Bamenda


Am Freitagmorgen steigen Caro, Niklas, Nora und ich erwartungsvoll in den Kleinbus ein, der uns heute nach Bamenda bringen wird. Wir fahren mit 7 Stunden Verspätung los, weil erst der Fahrer später kam und wir noch auf einen Fahrgast warten mussten. Aber wir konnten in der Pension warten. „Black man time“, nennt unsere Mentorin Christy das. In den 6 Stunden Autofahrt durchqueren wir fast die komplette Vielfalt der kamerunischen Landschaft. Wir fahren durch tropischen Regenwald, durch Bananenplantagen, Ananasfelder, Berge und hin und wieder einen kleinen Ort. Wenn wir in diesen Orten langsamer werden, umringen sofort mehrere Straßenverkäufer unseren Wagen und strecken und Toastbrot, Orangen oder Zahnbürsten durch´s Fenster rein. In einer Kurve steht eine Frau und hält ein gegrilltes Nagetier in die Höhe. „Bushmeat“, erklärt Christy uns, „very delicious.“ In der anderen Hand hält die Frau eine geröstete Ratte. Wir sind uns alle einig, dass wir zwar die kulinarische Welt Kameruns entdecken, aber nicht so weit gehen wollen.
Gegen Abend kommen wir in Bamenda an. Es ist schon dunkel und Christy wurde schon nervös. „Nachts sollte man in Kamerun nicht mehr auf der Straße unterwegs sein. Das ist gefährlich!“ Wir verstehen auch schnell wieso: Sicherheitsgurte haben nur die aller wenigsten Autos, die Straßen haben Schlaglöcher, in die man teilweise einen Kochtopf stellen könnte. Wenn sie denn überhaupt asphaltiert sind. Verkehrsregeln existieren zwar, aber niemand hält sich dran. So sind wir heilfroh, als wir endlich erschöpft von den vielen Eindrücken in unserer eigenen Wohnung ankommen.


Der Markt

An den folgenden Tagen haben wir Seminar und lernen viel über Kamerun, Verhaltensweisen und Gefahren. Als wir dann zum ersten Mal auf den Markt gehen, bin ich einfach nur überfordert. Der Markt besteht aus vielen kleinen Ständen, Hütten, oder Leuten die auf dem Boden auf Decken ihre Waren ausgebreitet haben. Es gibt alles von Papaya über Erdnüsse bis zu geräuchertem Fisch und so viele Stände, die das gleiche verkaufen, man weiß überhaupt nicht, wo man hingehen soll. Dann rufen auch noch alle nach uns, wir fallen total auf: „Mon amie, ici! Mon amie!“ „La blanche, bonjour!“ Es ist dreckig und voll auf diesem Markt, die meisten Waren sehen für mich nicht appetitlich aus. Dazu strömt eine Fülle von Gerüchen in meine Nase. Es riecht nach Fisch, Abgasen, nach Müll und ab und zu nach schwerem afrikanischem Frauenparfum. Ohne unsere junge Kamerunische Begleiterin hätte ich es nicht geschafft auf diesem Markt etwas auszusuchen, geschweige denn mit der für mich neuen Währung zu bezahlen, Zentralafrikanische Franc. Schließlich kriegen wir doch die Dinge, die wir für das große gemeinsame Kochen am Abend besorgen sollten. Jetzt weiß ich, dass ich mittendrin bin, mitten in Kamerun.


Kamerun 2013/14 – Das Abenteuer beginnt!

12.August 2013:
Abflug Hamburg Airport Da stehen sie alle, meine Familie, meine Freunde, mein Freund und winken mir zu. Ich bekomme mein Handgepäck aus der Kontrolle zurück und schau ein letztes Mal zurück. Wow, so scheiße hab ich mich glaub ich noch nie in meinem Leben gefühlt. Zum Glück ist Caro da und fliegt mit mir zusammen. Wir unterhalten uns viel, um den Abschied zu verdrängen. Dazu kommt die Angst vor dem großen Unbekannten auf das wir uns jetzt schon fast ein Jahr vorbereiten. Wir fliegen los erstmal nach Brüssel, wo wir die anderen Kamerun-Freiwilligen treffen. Allen geht es ähnlich. Der Flug nach Duala, Kamerun, dauert 6 Stunden und ich gucke viele Filme, wieder zum Verdrängen von bösen Gedanken. Gegen Abend kommen wir dann an, suchen unsere Sachen zusammen und verlieren sie gleich wieder an ein paar Kofferträger, die sie uns fast aus den Händen reißen und zum Auto unserer Mentoren tragen. Uns wurde eigentlich geraten, das zu vermeiden, weil man nie weiß, wem der Kofferträger man trauen kann, aber nun ist es zu spät. Zum Glück kommen unsere Koffer alle am Auto an und die Träger quatschen uns jetzt voll und wollen Geld haben. Wir sind überfordert, das Gequatsche, die vielen Menschen am Flughafen, die tropische Abendhitze, die Moskitos, die um einen herumsurren. Unsere Mentoren schaffen unsere Koffer in die Autos und wir fahren durch das nächtliche Duala zu unserer Unterkunft. So viel Neues: Palmen, auf den Straßen pures Chaos, am Straßenrand kleine Läden für alles Mögliche. In unserer Pension bekommen wir unser erstes afrikanisches Essen und fallen danach erschöpft in unsere Betten. Da liege ich nun, unter meinem Moskitonetz irgendwo in Afrika und kann es nicht glauben. Mein Auslandsjahr hat wirklich begonnen!


Donnerstag, 22. August 2013

Das totale Chaos

Moin!
Ja, ich weiß. Das hier ist Annelies Blog und ich hab hier eigentlich nichts zu suchen, aber ich soll allen mitteilen, dass Annelie ziemliche Schwierigkeiten mit dem Internet dort hat und sich so noch nicht wirklich bei jemanden melden konnte und auch noch kein Blog Eintrag hinterlassen hat...
Ihr geht es aber soweit ganz gut! Heil ist sie in Bamenda angekommen und bisher hat sie auch noch keine Krankheiten o.ä.
Komischerweise funktioniert bei dem schlechten Internet dort nur die Nachrichtenfunktion bei Skype. Es wäre also ganz schön, wenn viele ihrer Freunde und auch Familien Mitglieder sie dort hinzufügen könnten, damit Sie so Kontakt nach Hause aufnehmen kann.

Skype Name: annelieschen-tollpatsch


Liebe Grüße,

Ihr Freund Pah